Außenhaltung

 

Alternativ zur Innenhaltung können Meerschweinchen halbjährig oder auch ganzjährig draußen gehalten werden. Allerdings ist die Außenhaltung von Meerschweinchen insbesondere im Winter recht anspruchsvoll, weshalb es beim Bau des Geheges einige Aspekte zu berücksichtigen gilt. Eine ganzjährige Außenhaltung ist zudem erst ab einer Gruppengröße von 4 Tieren möglich.

 

Gehegegröße:
Als Mindestmaß für eine ganzjährige Außenhaltung wird eine Grundfläche von 4m² empfohlen, damit die Schnuten auch in den kalten Wintermonaten genügend Platz zur Verfügung haben, um sich ausreichend bewegen und warm laufen zu können.
Sofern die Schweinchen nur in den Sommermonaten die frische Luft genießen sollen und den Winter im Haus verbringen, gelten für das Sommer-Außengehege die gleichen Größenempfehlungen wie für ein Innengehege: Das Gehege sollte eine Mindestfläche von 2m² auf einer Ebene aufweisen. Für die Berechnung des Platzbedarfs bei einer größeren Gruppe gilt zudem die Faustregel, dass ein Mindestmaß von 0,5m² pro Tier (bei reinen Bock-/Kastratengruppen 1m² pro Tier) nie unterschritten werden sollte. Ein Sommer-Außengehege für eine Haremsgruppe von 6 Meerschweinchen sollte dementsprechend mindestens 3m² groß sein.

 

Raubtierschutz:
Bei einem Außengehege muss grundsätzlich darauf geachtet werden, dass es von allen Seiten ausreichend Schutz gegen Marder, Füchse, Katzen oder Raubvögel bietet! Die Tiere müssen zu jeder Zeit gegen einen Raubtierangriff geschützt sein - unabhängig davon, ob sie nur ein paar Stunden an der frischen Luft sind oder dauerhaft draußen leben.
Das Gehege muss dazu von allen 6 Seiten (auch von oben und von unten) mit einem stabilen Volierendraht (punktverschweißt, verzinkt, Stärke 1,0mm, Maschengröße 12x12mm) gesichert werden. Ein Netz oder ein handelsüblicher Sechseckdraht sind NICHT ausreichend und können von einem Raubtier schnell zerstört werden. Der empfohlene Volierendraht muss natürlich entsprechend sicher an einem stabilen Rahmen befestigt sein, damit sich auch dort keine Schwachstellen ergeben. Von unten muss das Gehege ebenfalls mit Volierendraht oder alternativ zum Beispiel mit Betonplatten abgesichert werden, da diverse Räuber sich auch zu ihrer Beute durchgraben.

 

Schutzhütte/Gartenhaus:
In jedem Gehege sollte zudem eine Schutzhütte als Rückzugsmöglichkeit vorhanden sein, damit die Schnuten vor Witterungseinflüssen wie Wind, Regen und Schnee geschützt sind. Wenn die Schweinchen ganzjährig draußen gehalten werden, muss die Schutzhütte entsprechend gut isoliert werden und von der Größe an die Anzahl der Schweinchen angepasst werden. Die Schutzhütte muss so beschaffen sein, dass die Schnuten sie mit ihrer Körperwärme aufheizen können und an kalten Tagen nicht frieren müssen. Gleichzeitig muss sie natürlich genug Platz zum Fressen, Trinken und Ausruhen bieten. Durch eine geschickte Unterteilung der Schutzhütte in einzelne Bereiche und einen Windfang vor dem Eingang können diese Kriterien erfüllt werden. Im Winter muss natürlich darauf geachtet werden, dass die Hütte zusätzlich mit entsprechend viel Streu, Stroh und Heu ausgepolstert wird. Ein Thermometer hilft bei der Überwachung der Innentemperatur und der Luftfeuchtigkeit. In einer Schutzhütte darf es auf keinen Fall frieren!

Alternativ zu einer Schutzhütte kann ein Außengehege mit einem Gartenhaus verbunden werden, in dem dann ein entsprechendes Innengehege für die Schnuten eingerichtet wird. Über ein Loch in der Außenwand des Gartenhäuschens können Innen- und Außenbereich miteinander verbunden werden, sodass die Schnuten zwischen drinnen und draußen frei wählen können. Bei dieser Variante steht den Schweinchen natürlich ein deutlich größerer wettergeschützter Bereich zur Verfügung, der gerade bei schlechtem Wetter oder im Winter sehr dankbar angenommen wird. Je nach Beschaffenheit und Temperatur im Gartenhaus kann es im Winter trotzdem erforderlich sein, im Innenbereich zusätzlich ausgepolsterte Häuschen oder eine Schutzhütte anzubieten, damit die Schnuten nicht frieren müssen

 

Gruppenzusammenstellung:

Bei der Gruppenzusammenstellung ist zu beachten, dass eine ganzjährige Außenhaltung erst ab 4 Tieren möglich ist, damit die Schnuten im Winter die Schutzhütte mit ihrer Körperwärme auch entsprechend aufheizen können. Wenn die Meerschweinchen nur in den Sommermonaten (das heißt von Mai bis September) im Außengehege leben sollen und im Herbst, sobald die Temperaturen kühler werden, wieder zurück ins Innengehege ziehen, ist auch eine kleinere Anzahl von Tieren möglich. Mindestens ein Partnertier muss natürlich immer vorhanden sein!

 

Umstellung auf Außenhaltung:

Meerschweinchen, die generell aus Innenhaltung kommen oder den Winter im Haus verbracht haben, müssen im Frühjahr zunächst wieder an die Außenhaltung gewöhnt werden. Sie dürfen erst im späten Frühjahr ins Außengehege umziehen, wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt und die Temperaturen konstant über 10 Grad liegen – das ist meistens ab Mitte Mai der Fall.

 

 Beispielbilder von Außengehegen (zum Vergrößern bitte anklicken)