Innenhaltung


In den letzten Jahren ist ein sehr erfreulicher und auch notwendiger Trend in der Meerschweinchenhaltung zu erkennen, der eine deutlich großzügigere Haltung von Meerschweinchen befürwortet als es früher üblich war. Die früher gängige Käfighaltung von Meerschweinchen ist veraltet und wurde durch die Forderung nach einer artgerechteren Haltung der kleinen Nager ersetzt, die sich am besten durch Eigenbauten oder durch einen Kompromiss aus Stall und dauerhaftem Auslauf verwirklichen lässt.

 

Gehegegröße:
Die ganze Welt der kleinen Nager spielt sich in ihren Behausungen ab, weshalb diese immer großzügig veranschlagt werden müssen. Die Harmonie eines Meerschweinchenrudels hängt ebenfalls wesentlich von dem dauerhaft zur Verfügung gestellten Platzangebot ab. Für eine artgerechte Meerschweinchenhaltung sollte ein Gehege grundsätzlich eine Mindestfläche von 2m² auf einer Ebene aufweisen, damit die Schnuten genügend Bewegungsraum zur Verfügung haben und auch mal losflitzen können.

Für die Berechnung des Platzbedarfes bei größeren Gruppen kann man sich zusätzlich als Faustregel merken, dass ein Mindestmaß von 0,5m² pro Tier nie unterschritten werden sollte. Ein Gehege für 6 Meerschweinchen sollte dementsprechend mindestens 3m² groß sein. Bei reinen Bock-/Kastratengruppen wird sogar eine Fläche von 1m² pro Tier empfohlen, da die Herren erfahrungsgemäß eine etwas größere Individualdistanz bevorzugen. Grundsätzlich gilt: Je größer ein Gehege ist, desto schöner und abwechslungsreicher ist natürlich das Leben unserer kleinen Mitbewohner :)

 

Gehegeeinrichtung:

Bei der Einrichtung des Geheges sollte darauf geachtet werden, dass es keine Engstellen und Sackgassen gibt, wo ein Tier ggf. in eine Ecke gedrängt werden und nicht mehr ausweichen kann. Zudem sollten alle Einrichtungsgegenstände mindestens 2 Ein-/Ausgänge haben. Ansonsten sind der gestalterischen Kreativität der Halter kaum Grenzen gesetzt. Auch hier gilt: je vielfältiger, desto spannender wird das Leben der kleinen Familienmitglieder. Von Korkröhren über Weiden- oder Rindentunnel, Laub- oder Nadeläste, Kuschelrollen oder -säcke und Hängematten ist alles möglich. Mehrere Heuraufen bzw. Heuberge sind ein Muss in jedem Gehege, ebenso wie der ständige Zugang zu frischem Trinkwasser.

 

Kauf bzw. Bau eines Geheges:
Mittlerweile gibt es einige Anbieter, die sich dem Bau von Holzgehegen verschrieben haben und auf Kundenwunsch auch ausgefallene Maße oder Konstruktionen herstellen können. Sofern man über etwas handwerkliches Geschick verfügt, ist es oftmals preiswerter, wenn man als zukünftiger Schweinehalter selber ein Gehege zusammenstellt. Es gibt einige Tricks, mit denen sich schnell und verhältnismäßig günstig ein artgerechter und großzügiger Eigenbau zimmern lässt. 

Seit einigen Jahren erfreut sich zudem das Stecksystem von Songmics immer größerer Beliebtheit. Das Songmics-System bietet die Möglichkeit, einfach und schnell ein flexibles und trotzdem artgerechtes Meerschweinchengehege aufzubauen ohne dafür viel handwerkliches Geschick mitbringen zu müssen. Als Untergrund für ein Songmics-Gehege kann man beispielsweise Teichfolie (Stärke 0,5mm oder 1mm) verwenden, die seitlich an den Platten hochgeschlagen und befestigt wird. So entsteht ein passender Untergrund für eine Streu- oder Fleecehaltung, der den darunterliegenden Boden vor Schmutz und Feuchtigkeit schützt.  

Beispielbilder von Eigenbauten/Holzgehegen (zum Vergrößern bitte anklicken)

Beispielbilder von Songmics-Gehegen (zum Vergrößern bitte anklicken)