Kastration – warum?

 

Die Jungs der Mountain Cavies werden in Liebhaberhände ausschließlich kastriert abgegeben. Dies hat relativ einfache Gründe.

Sofern die Jungs zu Weibchen ziehen, sei es in Harems- oder Mischgruppenhaltung, ist es ohnehin notwendig, dass die Burschen
kastriert werden, um nicht unkontrolliert Nachwuchs zu zeugen. Die Abgabe eines unkastrierten Böckchens in Liebhaberhände
ist bei uns nicht möglich.

 

Bei reinen Jungs-/Kastratengruppen ist eine Kastration ebenfalls sinnvoll, auch wenn die Jungs theoretisch auch unkastriert
umziehen könnten. Für den weiteren Lebensweg des jungen Herrn und die Harmonie innerhalb eines Rudels hat eine Kastration
jedoch sehr viele Vorteile:

  • Die Kastration eines Buben dient ihm als Versicherung, niemals alleine sitzen zu müssen: Auch in der besten Rudelhaltung
    kann es mal zu tiefergehenden Auseinandersetzungen kommen, die eine Trennung der Beteiligten von Nöten macht. Nicht
    selten liest man von älteren, unkastrierten Böcken, die sich nicht mehr mit anderen Jungs verstehen, aber auch zu keinem
    Weibchen gesetzt werden können, weil sie für eine Kastration zu alt sind. Das ist für das Böckchen und den Halter ein
    großes Dilemma. 
    Auch jüngere Böckchen, die sich nicht mehr mit ihren gleichgeschlechtlichen Genossen verstehen, müssen
    in so einem Fall nach einer Kastration mindestens noch 6 Wochen Kastrationsfrist alleine verbringen, bevor sie zu einer Dame
    gesetzt werden können. Kein Schweinchen sollte jemals so lange alleine sitzen müssen, eine frühzeitige Kastration beugt
    all diesen Problemen vor.
  • Bei einem Kastraten stehen einem alle Möglichkeiten der Gruppenzusammenstellung offen: er kann sowohl in Jungs-/
    Kastratengruppen als auch in Mischgruppen ziehen oder seinen eigenen kleinen Harem bekommen und auf Mädels aufpassen.
  • Der Hormonspiegel eines Buben wird durch eine Kastration dauerhaft gesenkt:
    Die Buben strotzen – gerade in der Rappelphase – nach einer Kastration nicht mehr vor überschäumenden Hormonen, sodass
    Streitigkeiten innerhalb von Kastratengruppen deutlich sanfter ausfallen und seltener vorkommen.
  • Eine Kastration ändert nicht den Charakter eines Buben!

 

 

Frühkastration – was ist das?

  • Eine Frühkastration beschreibt eine Kastration bei einem männlichen Meerschweinchen, die noch vor dem Eintritt in
    die Geschlechtsreife durchgeführt wird. Kleine Jungs können ab einem Alter von 3-4 Wochen und einem Gewicht von 250-300g geschlechtsreif werden und müssten dann theoretisch von ihrer Mama und ihren weiblichen Wurfgeschwistern getrennt
    und zu anderen Jungs gesetzt werden, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern. 
    Dies stellt einen nicht unbedeutenden Einschnitt
    im Leben eines jungen Meerschweinchenbuben dar.
  • Die Frühkastration bei einem kleinen Meerschweinchenbuben wird dementsprechend zwischen einem Gewicht von 250-300g
    von einem erfahrenen Tierarzt durchgeführt und zwar bevor der kleine Mann biologisch überhaupt erfolgreich decken kann.
    Diese Kastrationsform hat den großen Vorteil, dass der tierärztliche Eingriff von den kleinen Jungs oft viel besser weggesteckt wird
    und sie deutlich schneller wieder fit sind als bei einer Kastration im Erwachsenenalter. 
  • Der wohl größte Vorteil ist, dass der kleine Mann direkt nach der OP sofort wieder zu seiner Mama in sein Rudel darf und dort 
    im Kreis seiner Familie weiter weiter groß und stark werden kann und nicht extra in eine andere Gruppe umgesetzt werden muss. 
    Er erfährt somit in seinem ursprünglichen Rudel weiterhin die wichtige Sozialisation und Erziehung.